
Für langjährige aktive Vereinszugehörigkeit wurden geehrt (von links): Felix Mulflur, Roland Volz (30 Jahre), Hans Witulski (45 Jahre), Joseph Harant (20 Jahre), Petra Felber, Günter Senn,
Rainer Schmid, Peter Bernhard und Peter Dannenberger (15 Jahre). Nicht auf dem Foto ist Bruno Steinbauer (30 Jahre).
Hans Witulski ist Ehrenmitglied und bildet auch heute noch Musiker aus. Er begleitete viele Posten im Vorstand und war auch schon Vorsitzender der Stadtmusik.
Am fleißigsten die Proben besuchten Natascha Greiner, Martin Gentner, Peter
Dannenberger, Michael Schlageter und Rebecca Mulflur. Künftig wird ein Presse- und Werbeteam die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins in die Hand nehmen. Denn Pressewart Herbert Senger hat aus Altersgründen einen Teil seiner Arbeit
abgegeben, will aber weiterhin Archiv und Vereinsmuseum betreuen. Es ist wichtig einen kompetenten Mann wie Senger zu haben, um die Chronik der Stadtmusik weiter zu führen. |
Badische Zeitung vom Montag, 27. Januar 2003
Dirigent Pflägings Motto: "Stadtmusik in Stimmung" Statistik für 2002 listet 978 Zusammenkünfte auf / Verein treibt
Professionalisierung voran / Der Nachwuchs hat "Bock"
WEHR (dab). Die Wehrer Stadtmusik hat auch im vergangenen Jahr wieder enorme Leistungen erbracht. Da kam selbst der neue Präsident, Bürgermeister Michael
Thater, aus dem Staunen nicht heraus, als er in der Hauptversammlung die Zahlen hörte. Stolze 978 Zusammenkünfte haben die Vereinschronisten notiert. Das mache 2,7 Termine pro Tag, rechnete Vorsitzender Rolf Keser vor.
Insgesamt kamen die Ausbilder auf 574 Einzel- und Gruppenproben, wovon 200 allein Joachim Pfläging leitete. Das städtische Musikkorps selbst absolvierte 47 Vollproben und unzählige Registerproben. Dazu versammelte es sich zu einem
Probenwochenende, trat 28 Mal öffentlich auf und nahm an einem Wertungsspiel teil. Die Jugendkapelle registrierte 43 Proben und zehn Auftritte, die Zöglinge unter der Leitung von Friedhild Müller 36 Proben und sieben Auftritte.
Bei alledem gab es aber auch kritische Töne. So bemängelte Dirigent Pfläging den Probenbesuch von durchschnittlich 74 Prozent. Keser rief zu mehr Werbung auf, ging doch die Gesamtmitgliederzahl von 930 auf 902 zurück.
Musikalisch habe man einen großen Schritt nach vorn getan, fasste Keser zusammen, wobei der eine oder andere noch konsequenter am gemeinsamen Strang ziehen könne.
Höhepunkt sei die Teilnahme am Wertungsspiel in Bamberg
gewesen, wo man sehr hart, aber gerecht beurteilt worden sei. "Wir waren uns einig, uns lieber einer internationalen Kritik zu stellen, als uns im regionalen Kreis beweihräuchern zu lassen", resümierte Keser. Dirigent
Pfläging gestand ein, vom 80-Punkte-Resultat und lediglich der Note "gut" bedrückt gewesen zu sein. Als vorbildlich bezeichnete er die Jugendkapelle, die keine Null-Bock-Mentalität kenne; 88 Punkte und ein "sehr
gut" in Bamberg sei deren Ergebnis gewesen. Der Dirigent von Hauptorchester und Jugendkapelle stellte das Jahr 2003 unter das Motto "Die Stadtmusik in Stimmung - musikalisch, organisatorisch und menschlich". Lobend
äußerte sich Friedhild Müller über ihr Zöglingsorchester. Der Verein könne zufrieden sein mit dem, was nachrücke.
Keser berichtete, man habe sich weiter angestrengt, die Stadtmusik noch professioneller zu führen. Der Posten
eines dritten Vorsitzenden sei eingerichtet und mit Friedhild Müller besetzt worden, zudem habe man Registerbegleiter geschaffen. Die Anschaffung einer neuen Uniform habe man dank etlicher Sponsoren und Spender innerhalb eines
Jahres durchziehen können. Der Verwaltungsrat verabschiedete ein Fünfpunkteprogramm, an dem sich alle Musiker und Musikerinnen orientieren sollten, um weiterhin einen reibungslosen Vereinsbetrieb zu garantieren.
Nach dem Detailbericht von Schriftführerin Carola Rotzler wies Rechner Andreas
Johannes Weiss auf die hohen Investitionen in 2002 hin. Die neuen Uniformen, die Anschaffung von Instrumenten und Reparaturkosten schröpften die Kasse. Der verbliebene Gewinn sei bereits schon wieder verplant für den Kauf weiterer Instrumente für die neuen Zöglinge für welche dieser allerdings bei weitem nicht ausreiche. Alle Investitionen habe man ohne Zuschüsse von Blasmusikverband und Stadt gestemmt. Der städtische Zuschuss komme voraussichtlich noch, meinte dazu Bürgermeister Thater. Im neuen Haushalt sei er ausgewiesen, müsse aber noch genehmigt werden. Die Stadt und ihre Bürger könnten stolz auf ihre Musik sein, er sei es auf jeden Fall, so Thater.
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Südkurier vom vom Montag, 27. Januar 2003
Miteinander nicht gegeneinander - Die Wehrer Stadtmusik hat sich ein Leitbild gegeben: Teamarbeit im Vordergrund
Die Wehrer Stadtmusik hat sich
ein Leitbild gegeben. "Den Wirtschaftsbetrieb Stadtmusik noch professioneller führen", setzte Vorstand Rolf Keser als | Ziel, auf der Generalversammlung am Samstag im Feuerwehrheim. Das Leitbild soll Teamarbeit betonen.
Wehr - "Wir sind Vorbilder für die Jugend", heißt es im Leitbild. Und: "Wir achten aufeinander, anstatt einander zu beobachten." Das soll private Zwistigkeiten aus dem Verein halten. Die Musik soll
Spaß und Ernsthaftigkeit verbinden. "Wir spielen miteinander und nicht gegeneinander", richtet sich gegen Konkurrenz beim Üben. Wer für sich übt, würde manchmal noch als "Kameradenschwein" gesehen. Aber die
Musiker sollten darin eine Leistung für die Kapelle sehen, statt Strebertum und Konkurrenz, forderte Rolf Keser.
"Wir werden Verantwortung übernehmen", regt die Initiative des Einzelnen an. Denn wer in ein Amt
gewählt sei, brauche immer Unterstützung. "Wir spielen alle im gleichen Team", soll den Chorgeist wecken. Probleme sollen nicht außen bemängelt, sondern im Verein gelöst werden. Auf Personen, mit denen es Probleme gibt,
solle man zugehen.
Modernes Management und damit auch ein Leitbild sind nötig, weil die Stadtmusik ständig weiter wächst. Die Belastung für manche Mitglieder ist enorm. Alle Ämter im Vorstand sind dreifach besetzt. Und die
Zahl der Musiker erzwingt wirtschaftliches Denken. Denn weil jeder sein Instrument vom Verein bekommen soll, fallen große Kosten an. Kassierer Johannes Weiss führt für das Jahr 2002 allein 28’000 Euro für Neuanschaffungen,
Reparaturen und Wartung an.
Deshalb verzichtet der Aufsichtsrat auf seine Aufwandsentschädigung. Roland Volz und Harald Bader erledigen die Pflege und Wartung für viele Instrumente. Aber die neuen Uniformen haben sehr viel
Geld gekostet. Johannes Weiss konnte trotzdem berichten: "Wir haben schwarze Zahlen geschrieben, vor allem dank der Passiv-Mitglieder und der vielen Spenden". Sie werden weiter gebraucht. Denn zu Ostern kommen neue
Zöglinge, die auch neue Instrumente brauchen.
Die Berichte aus den Orchestern waren durchweg positiv. Für die Jugendkapelle lobte die Vorsitzende Natascha Greiner, dass Jugendkapelle und Stadtmusik zusammen gewachsen
sind."
Der Dirigent Joachim Pfläging "tut mehr, als in seinem Vertrag steht", dankte Rolf Keser. Als Präsident dankte Bürgermeister Michael Thater vor allem für die gelungene Jugendarbeit. Durchschnittsalter
von unter 16 Jahren in der Jugendkapelle und 28,5 Jahren in der Stadtmusik zeigten eine gesunde Altersverteilung. "Alle drei Orchester haben sich stark am städtischen Leben beteiligt", dankte Michael Thater der Stadtmusik
als Bürgermeister. |