Stadtmusik setzt auf Nachwuchs

Der Verein will sich noch früher und intensiver um die Ausbildung junger Musiker kümmern. Langjährige Mitglieder wurden geehrt.

Wehr (kf) "Die Ausbildung der jungen Musiker geht jeden im Verein etwas an." Harald Vesenmeier, Vorsitzender der Stadtmusik Wehr, machte während der Hauptversammlung des Vereins am Samstag im Hotel "Klosterhof" deutlich, auf was es ankommt, um die Stadtmusik in eine sichere Zukunft zu führen. In Sachen Nachwuchs steht die Stadtmusik aktuell gut da, selbstverständlich sei das nicht, stellten auch die Chefdirigentin Birgit Trinkl und der Dirigent der Zöglinge, Joachim Pfläging, fest.

37 Jugendliche spielen in der Jugendkapelle, 21 bei den Zöglingen – von so vielen Nachwuchsmusikern träumt so manch anderer Musikverein. Bei der Stadtmusik Wehr sieht man dagegen die Notwendigkeit zum Handeln, damit diese Zahl in den kommenden Jahren gehalten oder sogar gesteigert werden kann, um die Stadtmusik auch künftig als eine der "tragenden Säulen der Stadt" zu erhalten, wie Bürgermeister und Stadtmusikpräsident Michael Thater sie bezeichnete.

"Nach 20 Jahren ist es an der Zeit, unser Ausbildungskonzept etwas anzupassen", so Harald Vesenmeier. Das Konzept habe über viele Jahre funktioniert, nun müsse an einigen Stellschrauben gedreht werden, um es an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. So hält es Vesenmeier nicht mehr für zeitgemäß, nur alle drei Jahre einen Zöglingskurs zu beginnen. Seit September 2015 sind die aktuellen Zöglinge in der Ausbildung, bereits in diesem Jahr soll der neue Kurs beginnen.

Allein mit der Anpassung des Ausbildungskonzepts sei es aber nicht getan, so Vesenmeier. Es sei wichtig, den jungen Musikern von Anfang an das Gefühl zu vermitteln, dass sie ein Teil der Stadtmusik seien und nicht erst, wenn sie nach Jahren in das Aktivorchester wechseln. Deshalb rief der Vorsitzende alle Aktivmusiker auf, auch die Konzerte der Zöglinge und der Jugendkapelle zu besuchen. Mit Birgit Trinkl trat im Vorjahr eine neue Dirigentin ihren Job bei der Stadtmusik an. Keine ganz leichte Aufgabe, schließlich habe Joachim Pfläging eine Ära geprägt, so Michael Thater. Bereits nach dem Osterkonzert 2016 – dem ersten gemeinsamen Auftritt von Birgit Trinkl mit der Stadtmusik – habe sich gezeigt, dass nun die Ära Trinkl begonnen habe. Es sei ein intensives Jahr gewesen, in dem sie aber unheimlich viel Unterstützung vom Verein bekommen habe, bedankte sich die Dirigentin. Einen kompletten Eindruck über die Stadtmusik könne sie sich aber erst in diesem Jahr verschaffen, so Trinkl. 2017 steht nämlich wieder das Laubenfest an, das zu den legendären Veranstaltungen in der Stadt gehört. Vom 29. Bis zum 31. Juli wird der Talschulplatz fest in der Hand der Stadtmusik sein.

Das Fest, das im Zweijahresrhythmus stattfindet, gehört zu den wichtigen Einnahmequellen des Vereins. Der Kauf und die Wartung der Instrumente, sowie die ganzen anderen Ausgaben des Vereins sind ohne die Einnahmen aus dem Laubenfest kaum zu stemmen. 33,8 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der 68 Musiker des Aktivorchesters. Da ist es beachtlich, dass Beate Schmid für 35 Jahre Mitgliedschaft in der Stadtmusik geehrt wurde. Für 25 Jahre wurde Heiko Schmitz geehrt und zum Ehrenmitglied ernannt. Nadine Frenk und Rebekka Mulflur kommen auf 20 Jahre bei der Stadtmusik.

Die Stadtmusik Wehr wurde 1859 gegründet. Derzeit spielen 68 Musiker im Aktivorchester, 37 in der Jugendkapelle und 21 bei den Zöglingen. Der Verein zählt 726 Mitglieder, davon sind 505 Passivmitglieder. Vorsitzender der Stadtmusik ist Harald Vesenmeier